Geschichte

Die Geschichte der Schnabuwetzer Zunft Selzach

Wir schreiben das Jahr 1982, ganz zu dessen Beginn: ganz Selzach schläft. Wirklich ganz Selzach? Nein, denn die Brüder David und Remo Schwägli planen die Revolution. Ihr Plan: das ruhige Dörfchen soll künftig während der Fasnacht mit Pauken und Trompeten in Mark und Bein erschüttert werden. Nie wieder soll es während der fünften Jahreszeit im schönsten Örtchen am Jurasüdfuss so sein wie vorher! Fortan sollen die Selzacher pünktlich zum Fasnachtsbeginn aus ihrem Schlaf gerissen und mit schönschrägen Tönen begeistert werden.

 

Da aber dieses Unterfangen zu zweit kaum machbar gewesen wäre, wurde rasch Verstärkung organisiert. Nebst den beiden nahmen Richard und Joseph Stephani, Max Heimgartner und Rainer Gisiger in der Folge tapfer den Kampf gegen Griesgrämigkeit und Langeweile auf. Sollte unseren "Kreuzrittern der guten Guggenmusik" das Glück hold sein? Am schmutzigen Donnerstag desselben Jahres war es endlich so weit. Unsere wagemutigen Helden, bis auf die Zähne mit Trompeten, Trommeln und Tröten bewaffnet, zogen los, um die erste Beiz im Dorf zu erobern. Die Wirtsleute und deren Gäste, ob des überfallartigen Erscheinens dieser wilden Horde wie gelähmt, waren chancenlos. Sie mussten sich der Heiterkeit, des Mitsingens und Schunkelns widerstandslos ergeben und bedingungslos kapitulieren. Fortan als Untertanen der Fröhlichkeit dienend, erlangten der Wirt mit seiner Sippschaft die Freiheit einzig dadurch, diese mit reichlich Weisswein zu erkaufen. Ein Mittel, welches heute noch tadellos funktioniert.

 

Diese Geschichte über diese glorreiche Horde, welche innert Kürze unter der Bezeichnung "Fass-Klopfer" in Anlehnung zum Dorfwappen zu Ruhm und Ehre gelang, trug sich weit umher. Bereits ein Jahr später fanden sich gleichgesinnte Weggesellen, welche sich der Truppe anschlossen und gemeinsam offiziell eine Guggenmusik gründeten. Da sich die Meute nach der anstrengenden 5. Jahreszeit erholen musste und nicht für die lauten Töne zuständig sein konnte, musste eine würdige Stellvertretung gesucht werden. Was liegt näher, als für diese Zeit die Störche von Altreu mit ihrem Klappern einzuspannen? Ein Zusammenschluss mit dieser Fliegertruppe war nicht von der Hand zu weisen und als Dank für diese Allianz wurde der Name "Schnabuwetzer Selzach" gewählt.

 

Nun... die Jahre verstrichen und die Schnabuwetzer entwickelten sich musikalisch weiter. In der Gegenwart spielen wir mit Herz und Hingabe die moderne Art der Guggenmusik. Dabei ist die Anzahl der Mitglieder immer irgendwo zwischen 30 und 40. Der Spass, die Geselligkeit und das gemeinsame Feiern stehen dabei immer an oberster Stelle. Denn eines haben die Söhne und Töchter der einst vorbildlich tapferen Helden nicht verlernt: Heiterkeit und Freude sind auch heute noch DER Schlüssel zum Erfolg, Glück und Zufriedenheit aller - Musikanten wie auch Zuhörern! Und zu einem Glas Weisswein natürlich auch...!

 

Geschrieben und überarbeitet anno 2021 in Huldigung derer, welche unsere SchnauPOWER gründeten und bis heute bewahrt haben.

Und allen voran Rainer, welcher seit 1984 immer noch aktiv den Geist von damals vorlebt!

 

 

Euer Schreiberling, der mal war

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